Die eigene Website verwalten, aktualisieren und erweitern können: Kein Problem, wenn man Webdesigner oder Entwickler ist, doch was, wenn man nicht das Know-How oder die Zeit hat, sich mit dieser Materie eingehender zu beschäftigen?
Für diese Fälle gibt es Content-Management-Systeme, kurz CMS oder auch Redaktionssysteme.
Die Vorteile für den Benutzer:
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Es sind keine Programmierkenntnisse erforderlich
Ein CMS ist mit einem Textverarbeitungsprogramm wie Libre Office oder Microsoft Word vergleichbar. Alle Inhalte werden in leicht verständlichen Formularen eingegeben. -
Layout, Code und Inhalt werden strikt getrennt.
Jeder Benutzer der Website muss sich tatsächlich nur mit den Bereichen beschäftigen, die er beherrscht. Ein Redakeur muss sich also nur um die Erstellung und Aktualisierung der Inhalte kümmern, aber nicht um die Programmierung. -
Unkomplizierte Inhaltspflege
Einmal eingerichtet, passt sich das Layout der Website allen Inhalten automatisch an. So ist praktisch jeder in der Lage, seine Website ohne Vorkenntnisse zu pflegen oder aufzubauen. -
Kostensenkung
Durch die selbstständige Pflege und Aktualisierung ist der Website-Betreiber nicht mehr auf die Hilfe eines Webdesigners - oder einer Agentur - angewiesen.
Es gibt diverse, kostenfreie und kostenpflichtige Content-Management-Systeme. Sie werden ebenso für kleine Websites oder Blogs eingesetzt, wie für große und komplexe Online-Portale. Jedes Content-Management-System setzt die eigenen Schwerpunkte auf andere Bereiche, hat Stärken, Schwächen, Vorteile und Nachteile, so dass die Wahl des richtigen CMS in Relation zu den Website-Anforderungen durchaus eine große Rolle spielt.
Die Einrichtung eines CMS erfordert insbesondere bei individuellen Projekten einiges an Know-How und einen nicht zu unterschätzenden Zeitaufwand. Jedoch: Einmal eingerichtet, liegt der größte Vorteil aller Content-Management-Systeme darin, dass sich die Benutzer sich nicht mehr um Design, Layout und Technik kümmern müssen. Die Website kann nach Belieben und ohne großen Aufwand gepflegt und erweitert werden.
Die meisten Content-Management-Systeme sind Open Source, also quelloffen und kostenlos. Den großen und allgemein bekannten Content-Management-Systemen, z.B. Drupal, Wordpress, Typo3, Contao oder Joomla, ist gemein, dass sie Datenbank-gestützt arbeiten, meist als kombinierte PHP/MySQL-Systeme. Bei jedem CMS wird grundsätzlich zwischen dem Backend und dem Frontend unterschieden. Das Backend entspricht dem Verwaltungs- oder Administrationsbereich, in dem unter anderem die Inhalte gepflegt werden. Das Frontend beschreibt die eigentliche Website, also prinzipiell das, was der Endbenutzer oder Besucher zu Gesicht bekomm.
Beinahe jedes Content-Management-System erlaubt eine mehr oder weniger komplexe Rechtevergabe und -struktur. Das bedeutet, dass einzelne Inhalte, Bereiche und Funktionen der Website speziell auf die Rolle der jeweiligen Benutzer abgestimmt werden können: Ein weniger erfahrener Benutzer sollte Inhalte vielleicht nur grundlegend bearbeiten können, während ein Administrator sämtliche Rechte eingeräumt bekommt.
Weitere Vorteile von Content-Management-Systemen liegen nicht nur in der konstanten Weiterentwicklung des System-Cores, sondern insbesondere auch in der Unterstützung der meist sehr aktiven Communitites. Beides äußert sich darin, dass Sicherheitslücken gestopft, aktuelle Webstandards beachtet und diverse Add-Ons für verschiedenste Einsatzzwecke zur Verfügung gestellt werden.
Wichtige CMS im Überblick
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Contao
Contao (vormals TYPOlight) ist ein unabhängiges Open Source CMS, welches durchaus als Best of diverser anderer CMS bezeichnet werden kann. Es ist mittlerweile sehr beliebt, Funktionsumfang und Leistung wurden in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut.
Die Stärken von Contao liegen unter anderem in der Barrierefreiheit, dem leistungsstarken Rechtesystem, der Unterstützung der Mehrsprachigkeit oder den mächtigen Möglichkeiten zur OnPage-Suchmaschinenoptimierung. Außerdem ist die Verwaltung der Inhalte auch für Laien leicht zu handhaben.
Der stetig wachsenden Community ist es zu verdanken, dass zahlreiche Erweiterungen für diverse Ansprüche bereit gestellt werden. Dank der Live-Update-Funktion und dem Contao Extension Repository, über das Add-Ons zur Verfügung gestellt werden, kann das System aktuell gehalten und die Plugins spielend leicht installiert, aktualisiert und verwaltet werden.
Das preisgekrönte CSS-Framework unterstützt statische und flüssige Layouts und bringt - optional - ein durchdachtes Grid-System mit. Der Einsatz von leistungsfähigen Web 2.0 Technologien wie Ajax sorgt - nicht nur im Backend - für den nötigen Dampf.
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Typo3
TYPO3 ist ein bekanntes, quelloffenes CMS. Es stellt ein sehr mächtiges Werkzeug dar, welches sich mit seinen zahlreichen Funktionen, Modulen und der Erweiterungsschnittstelle für alle denkbaren Anwendungsfälle eignet. Tatsächlich ist das System weitaus mehr zu leisten imstande als für die durchschnittliche Websites notwendig wäre. Dieser Tatsache kommt die gute Skalierbarkeit des Systems zugute: Wenn das Unternehmen wächst, läßt sich das CMS gut an die wachsenden Anforderungen anpassen.
Die hohe Verbreitung des CMS sorgt dafür, dass TYPO3 für praktisch jede Anforderung eine eigene Erweiterung bereit stellt. Diese können bei individuellen Anforderungen auch gut als Basis für die Weiterentwicklung herangezogen werden. Grundsätzlich aber sind alle denkbaren Funktionen realisierbar - und sollte man einmal nicht weiterwissen findet sich schnell die Hilfe eines Experten.
Für die Kunden und deren Redakteure ist die Verwendung von TYPO3 eine gute Lösung, da keine HTML Kenntnisse zur Pflege der Inhalte notwendig sind, und die Bedienung des Backends auch für Einsteiger verständlich ist.
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Wordpress
WordPress nimmt eine Sonderstellung ein, was Popularität und Einsatzbereich betrifft. ursprünglich war WordPress als einfache Software gedacht, die es ermöglichte, schnell und einfach Blogs zu erstellen. Das CMS wurde aber immer beliebter, wuchs über Jahre und ist damit relativ groß, komplex .. und allem schwerfällig geworden.
Es gibt kaum Funktionen, die mit WordPress nicht möglich wären - bis hin zur komplexen Onlinshop Lösung. Das CMS kann durchaus auch für Unternehmenszwecke eingesetzt werden, beispielsweise für News-Streams von Messen und Veranstaltungen, oder Updates zu Produkten und Weiterentwicklungen.
Die größten Vorteile liegen in der unkomplizierten und schnellen Installation, der schier unüberschaubaren Anzahl von kostenlosen und kostenpflichtigen Designs (Templates), Widgets und Plugins. Ein großes Problem ist die Leistung der Datenbanken, die gerade bei komplexen und gut besuchten WordPress-Websites spürbar in die Knie geht.
Viele Ziele und Anforderungen moderner Websites lassen sich mit unterschiedlichen CMS realisieren - doch mit nur wenigen so schnell wie mit WordPress.